Onlineshopping ist mittlerweile für viele Menschen selbstverständlich geworden. Was dabei häufig vernachlässigt wird, ist, welche Risiken und welcher Aufwand hinter der Sicherheit von Online-Geschäften stehen.
Egal, ob du selbst ein E-Commerce-Unternehmen betreibst oder als Käufer:in im Internet unterwegs bist – wir zeigen dir in diesem Beitrag, was E-Commerce-Sicherheit bedeutet, welche Gefahren im Netz bestehen und was einen sicheren Onlineshop ausmacht.
Was umfasst E-Commerce-Sicherheit?
E-Commerce-Sicherheit umfasst den Schutz sensibler Daten, die Absicherung von Zahlprozessen, verlässliche Zugriffskontrollen, geprüfte Shop-Infrastrukturen und klare Abläufe zur Betrugsprävention. Damit wird sichergestellt, dass Verkäufe in einer vertrauenswürdigen Umgebung stattfinden und Kundeninformationen vor Manipulation, Verlust und unbefugtem Zugriff geschützt bleiben.
Warum E-Commerce-Sicherheit wichtig ist
Wer die eigene E-Commerce-Website nicht richtig absichert, riskiert nicht nur finanzielle Schäden und Vertrauensverlust – auch die persönlichen Daten von Kund:innen können kompromittiert werden. Eine solide Sicherheitsstrategie erhöht das Vertrauen der Kundschaft und ist entscheidend, um langfristig seriös aufzutreten.
Sicherheitslücken können dabei weitreichende Folgen haben. Kommt es zu einem Cyberangriff, drohen je nach Art der Schwachstelle erhebliche wirtschaftliche Verluste – etwa durch gestohlene Zahlungsmitteldaten, betrügerische Bestellungen oder Umsatzabbrüche, wenn dein Shop zeitweise offline ist. Gleichzeitig kann es zu rechtlichen Konsequenzen kommen, etwa bei Verstößen gegen Datenschutzvorgaben, wenn personenbezogene Daten offengelegt werden.
Besonders kritisch wirkt sich ein Sicherheitsvorfall jedoch auf die Markenwahrnehmung aus: Selbst kleine Lecks untergraben das Vertrauen deiner Kund:innen und können dazu führen, dass sie nie wieder bei dir einkaufen. Auch langfristige Auswirkungen auf Suchmaschinenrankings sind möglich, wenn Suchalgorithmen deinen Shop als unsicher einstufen. Dadurch verlierst du nicht nur potenzielle Neukund:innen, sondern musst oft hohen, langfristigen Aufwand betreiben, um den ursprünglichen Vertrauens- und Traffic-Level beim Algorithmus wiederherzustellen. Insgesamt beeinflussen Sicherheitslücken also nicht nur technische Systeme – sie sind ein direkter Risikofaktor für Reputation, Umsatz und Wachstum deines gesamten Unternehmens.
Gefahren & Risiken für E-Commerce-Websites
E-Commerce-Websites sind vielfältigen Bedrohungen ausgesetzt, die sowohl technische Schwachstellen als auch menschliche Faktoren betreffen. Die folgenden Risiken zählen zu den häufigsten und gravierendsten Angriffsszenarien im digitalen Handel:
- Phishing
- Malware und Ransomware
- Brute-Force-Angriffe
- DDoS-Angriffe
- Man-in-the-middle-Angriffe
- SQL-Injektion
- Cross-Site Scripting
- Credential Stuffing
- Zero-Day-Exploits
- E-Skimming
1. Phishing
Phishing-Angriffe zielen darauf ab, Nutzer:innen über täuschend echte E-Mails, Nachrichten oder Webseiten dazu zu bringen, vertrauliche Daten preiszugeben. Im E-Commerce betrifft das häufig Zugangsdaten von Admin-Accounts oder Zahlungsinformationen. Da die gefälschten Nachrichten mittlerweile immer häufiger als seriös wahrgenommen werden, erhöht sich das Risiko, dass sensible Bereiche eines Shops ungewollt offengelegt werden.
2. Malware und Ransomware
Malware-Angriffe basieren auf schädlichen Programmen, die unbemerkt in Systeme eindringen und dort Funktionen manipulieren, Daten verändern oder einfach an relevante Informationen gelangen können. Besonders kritisch für den Onlinehandel ist dabei sog. Ransomware: Sie verschlüsselt zentrale Shop- oder Kundendaten und macht damit geschäftskritische Systeme unzugänglich. Die Wiederherstellung ist oft zeitaufwendig und kann umfangreiche Datenverluste nach sich ziehen.
3. Brute-Force-Angriffe
Brute-Force-Angriffe versuchen, Passwörter oder Verschlüsselungen durch automatisiertes Ausprobieren zahlreicher Kombinationen zu knacken. Besonders betroffen sind hier Login-Bereiche von Shopsystemen oder Backend-Zugänge. Gelingt ein Treffer, können Angreifer im schlimmsten Fall umfassende Kontrolle über das gesamte System erlangen.
4. DDoS-Angriffe
Distributed-Denial-of-Service-Angriffe (DDoS) überlasten einen Onlineshop durch massenhafte Anfragen. Das kann dazu führen, dass die Website für Kund:innen nicht erreichbar ist oder nur verzögert lädt. Längere Ausfälle beeinträchtigen die Nutzbarkeit des Shops und können Kundenverkehr wie auch interne Prozesse vorübergehend lahmlegen.
5. Man-in-the-middle-Angriffe
Bei Man-in-the-middle-Angriffen schleusen sich Angreifer in die Kommunikation zwischen Shop und Nutzer:innen ein. Dadurch können übertragene Informationen eingesehen oder verändert werden. Besonders relevant sind solche Angriffe bei der Übermittlung sensibler Daten wie Zugangsdaten oder Zahlungsinformationen.
6. SQL-Injektion
SQL-Injektionen nutzen Schwachstellen in Datenbankabfragen aus, um unerlaubte Befehle unterzubringen. Damit lassen sich Kundendaten auslesen, verändern oder löschen. Da viele E-Commerce-Funktionen wie Bestellungen, Nutzerkonten oder Produktkataloge datenbankgestützt sind, zählt diese Angriffsmethode zu den bedeutendsten Risiken im Onlinehandel.
7. Cross-Site Scripting
Bei Cross-Site-Scripting (XSS) wird schädlicher Code in Webseiten integriert, der dann beim Aufruf im Browser der Nutzer:innen ausgeführt wird. So können Angreifer beispielsweise Sitzungsdaten abgreifen oder Kund:innen auf manipulierte Seiten weiterleiten. Da Shops oft dynamische Inhalte und interaktive Funktionen einbinden, entstehen so zusätzliche Angriffsflächen.
8. Credential Stuffing
Credential Stuffing basiert auf zuvor gestohlenen oder geleakten Zugangsdaten aus anderen Diensten. Angreifer testen diese automatisiert in Onlineshops, um sich Zugriff auf Kunden- oder Admin-Konten zu verschaffen. Da immer noch viele Nutzer:innen Passwörter wiederverwenden, ist die Trefferquote bei solchen Angriffen oft höher als erwartet.
9. Zero-Day-Exploits
Zero-Day-Exploits nutzen bisher unbekannte Schwachstellen in Software, Plugins oder Systemkomponenten aus. Da für einige Schwachstellen in frühen Versionen noch keine Patches existieren, sind Shops während dieser Nutzungszeit besonders verletzlich. Die Auswirkungen können von unautorisierten Zugriffen bis hin zu vollständigen Systemkompromittierungen reichen.
10. E-Skimming
Beim E-Skimming wird schädlicher Code direkt in Checkout-Seiten eingeschleust. Dieser liest Zahlungsdaten in Echtzeit aus, sobald Kund:innen ihre Informationen eingeben. Da der Angriff im Hintergrund stattfindet und die Seite äußerlich unverändert bleibt, bleibt E-Skimming häufig lange unbemerkt.
Best Practices für die IT-Sicherheit im E-Commerce
Eine solide Sicherheitsstrategie setzt sich aus mehreren technischen und organisatorischen Maßnahmen zusammen. Die folgenden Punkte zeigen, wie du als E-Commerce-Unternehmer:in deinen Shop strukturiert absicherst und typische Angriffsflächen reduzierst:
- SSL/TLS-Verschlüsselung aktivieren und regelmäßig erneuern: Stelle sicher, dass dein Shop über ein gültiges SSL-Zertifikat verfügt und durchgehend über HTTPS erreichbar ist. Überprüfe das Zertifikat auf Gültigkeit, aktualisiere es rechtzeitig und erzwinge Weiterleitungen von HTTP auf HTTPS, damit alle übertragenen Daten geschützt sind.
- Zahlungsabwicklung über PCI-DSS-konforme Anbieter durchführen: Nutze ausschließlich geprüfte Payment-Gateways, die Kartendaten nicht direkt in deinem System verarbeiten. Halte dich an die geltenden PCI-Standards und speichere keine sensiblen Zahlungsinformationen lokal im Shop oder Backend.
- Starke Zugangssicherung durch Multi-Faktor-Authentifizierung: Aktiviere Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) oder Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) für alle Admin-Accounts und, wenn möglich, für Kund:innen-Konten. Nutze Apps oder Hardware-Token und deaktiviere ungesicherte Login-Optionen wie einfache Passwort-Reset-Links ohne Verifizierung.
- Regelmäßige Updates einplanen: Prüfe wöchentlich, ob Updates für dein Shop-System sowie verwendete Themes und Plugins verfügbar sind. Installiere sicherheitsrelevante Patches zeitnah und entferne Erweiterungen, die nicht mehr benötigt werden oder inaktiven Support haben.
- Granulare Rollen- und Rechtevergabe im Team einführen: Lege für alle Nutzer:innen im Backend individuelle Rechte fest. Beschränke Zugriffe konsequent auf notwendige Bereiche und deaktiviere Accounts von ehemaligen Mitarbeitenden zeitnah.
- Sicherheitsrelevante Logs kontinuierlich überwachen: Nutze Monitoring-Tools, um Login-Versuche, verdächtige Aktivitäten oder ungewöhnliche Traffic-Spitzen zu erkennen. Analysiere Abweichungen zeitnah und dokumentiere sicherheitsrelevante Ereignisse.
- Schutzsysteme wie Web Application Firewalls (WAF) integrieren: Setze eine WAF ein, die typische Angriffe wie SQL-Injection, XSS oder Bots automatisch filtert. Konfiguriere Regeln für kritische Bereiche wie Login oder Checkout und aktiviere IP-Rate-Limiting.
- Sichere Passwort- und Authentifizierungsrichtlinien definieren: Verwende lange, komplexe Passwörter und halte Mindestanforderungen auch für Mitarbeitende fest. Verbiete Wiederverwendung alter Passwörter und aktiviere automatische Sperren nach mehreren Fehlversuchen.
- Regelmäßige Backups aller Systeme erstellen und testen: Sichere Dateien und Datenbanken in festen Intervallen und nutze sowohl lokale als auch externe Speicherorte. Teste mindestens einmal im Quartal, ob sich Backups vollständig und fehlerfrei wiederherstellen lassen.
- Mitarbeitende im Umgang mit Sicherheitsrisiken schulen: Vermittle Grundlagen zu Phishing, Social Engineering und sicherem Arbeiten im Backend. Führe kurze, regelmäßige Schulungen durch und halte Richtlinien in internen Leitfäden fest, um Abläufe zu standardisieren.
- Penetrationstests und Schwachstellenscans durchführen: Führe halbjährlich automatisierte Scans durch und lasse deinen Shop bei Bedarf von externen Spezialist:innen prüfen. Dokumentiere gefundene Lücken und priorisiere deren Behebung nach Risiko und Auswirkung.
Wie erkenne ich als Verbraucher:in einen vertrauenswürdigen Onlineshop?
- HTTPS-Verbindung und gültiges SSL-Zertifikat: Eine verschlüsselte Verbindung schützt persönliche und Zahlungsdaten vor unbefugtem Zugriff – das erkennst du an der URL (https://www.onlineshopxyz.de/) und in den Einstellungen neben der Adresszeile im Browser. Ist die Verbindung nicht gesichert, kann der Datenverkehr abgefangen oder manipuliert werden.
- Professioneller Gesamteindruck der Website: Aktualisierte Inhalte, funktionierende Links und ein sauberer Aufbau lassen Rückschlüsse auf die Pflege und Seriosität des Shops zu. Häufen sich technische Fehler, unvollständige Seiten und Inkonsistenz, ist bei negativem Bauchgefühl besser von einer Bestellung abzusehen.
- Vollständiges Impressum und klare Kontaktmöglichkeiten: In Deutschland besteht eine Impressumspflicht – ein seriöser Shop führt also die vollständige Firmenadresse und Kontaktmöglichkeiten an. Fehlende Angaben können darauf hindeuten, dass Anbieter schwer nachverfolgbar sind.
- Angemessene und nachvollziehbare Preisgestaltung: Unverhältnismäßige Preise bei ansonsten normalen Produkten sind oft ein Warnzeichen. Übermäßig günstige Angebote können auf betrügerische Shops oder schlechte Produktqualität hinweisen.
- Transparente Informationen zu Versand, Rückgabe und Datenschutz: Verständliche und gut auffindbare Hinweise zu Lieferzeiten, Rückgaberechten und der Verarbeitung personenbezogener Daten zeigen, dass der Shop verbindliche Prozesse etabliert hat.
- Gütesiegel und Zertifizierungen: Bekannte Trust-Siegel wie Trusted Shops und TÜV – sofern sie verifizierbar sind – zeigen, dass externe Stellen bestimmte Qualitäts- oder Sicherheitsstandards geprüft haben. Fälschungen oder unbekannte Siegel sollten dich wiederum misstrauisch machen.
- Echte Kundenbewertungen und Erfahrungsberichte: Kundenbewertungen auf unabhängigen Plattformen geben Hinweise auf Zuverlässigkeit, Servicequalität und Lieferverhalten. Extreme Auffälligkeiten wie repetitive positive oder offensichtlich kopierte Bewertungen können auf Manipulation hindeuten.
- Erreichbarer und reaktionsfähiger Kundenservice: Schnelle Antwortzeiten und klare Kommunikation – etwa per E-Mail oder Chat – zeigen, dass ein funktionierender Support vorhanden ist. Nicht-Erreichbarkeit kann vor allem im Nachgang zu einem Kauf zu Problemen bei Rückgaben und Erstattungen führen.
- Datensparende und klare Checkout-Prozesse: Vertrauenswürdige Shops fragen nur Informationen ab, die für den Kauf notwendig sind. Unerwartete oder ungewöhnlich umfangreiche Dateneingaben können ein Risiko darstellen – auch im Hinblick auf E-Skimming, für das der Onlineshop vielleicht nur indirekt etwas kann.
- Vertrauenswürdige Zahlungsmethoden: Die Bereitstellung etablierter Zahlungsoptionen wie Kreditkarte, PayPal oder Kauf auf Rechnung zeigt an, dass der Shop mit anerkannten Payment-Dienstleistern zusammenarbeitet. Mit deren Nutzung kannst du dich zusätzlich absichern.
Wie Shopify im E-Commerce Sicherheit gewährleistet
Shopify setzt auf ein umfassendes Sicherheitskonzept, das technische Grundlagen, Infrastrukturmaßnahmen und Schutzmechanismen für sensible Daten miteinander verbindet. Ein zentraler Bestandteil ist die Zahlungs- und Datensicherheit: Die Plattform ist vollständig nach PCI DSS Level 1 zertifiziert, der höchsten Stufe für die Verarbeitung von Kreditkartendaten. Dadurch erfüllt jeder Shopify-Store automatisch die Anforderungen, die Händler:innen ansonsten eigenständig umsetzen müssen. Zahlungsinformationen und andere sensible Kundendaten werden so nach strengen internationalen Sicherheitsstandards verarbeitet.
Damit Daten während der Nutzung geschützt bleiben, stellt Shopify für jede Shop-Domain automatisch SSL-/TLS-Zertifikate bereit. Alle Verbindungen laufen über HTTPS, um die Kommunikation zwischen Kund:innen und Shop zu verschlüsseln. Damit sind Informationen wie Login-Daten, persönliche Angaben oder Zahlungsdetails vor dem Zugriff durch Dritte geschützt. Für die Zugangsverwaltung ermöglicht Shopify eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, wodurch Backend-Zugriffe deutlich schwieriger zu kompromittieren sind.
Neben dem Schutz einzelner Datenströme spielt die Infrastruktur eine wesentliche Rolle. Shopify betreibt ein global verteiltes Netzwerk mit hoher Ausfallsicherheit, das darauf ausgelegt ist, auch bei sehr hohem Traffic stabil zu bleiben. Durch integrierte Filtermechanismen, Lastverteilung und die Architektur des Content Delivery Networks besteht zudem ein umfassender DDoS-Schutz, durch den Shops immer erreichbar bleiben und Nutzer:innen störungsfrei einkaufen können. Unabhängige Prüfberichte, darunter SOC 2 Type II und SOC 3, bestätigen die Einhaltung anspruchsvoller Sicherheits- und Verfügbarkeitsstandards im laufenden Betrieb.
Auch im Checkout-Prozess setzt Shopify eigene Schutzmechanismen ein. Funktionen wie integrierte Betrugserkennung oder die Unterstützung von 3-D-Secure sollen verdächtige Bestellungen frühzeitig erkennen und das Risiko für betrügerische Zahlungen verringern. Dadurch profitieren sowohl Shopbetreibende als auch Kund:innen von einem zusätzlichen Schutzlayer, der den gesamten Kaufprozess absichert.
In diesem Video (auf Englisch) zeigen wir dir, wie du einen sicheren Onlineshop mit Shopify erstellst:
Fazit: Sicherheit als wichtigster Faktor
Sicherheit ist im E-Commerce ein grundlegender Faktor für nachhaltigen Erfolg. Das Gefühl, sicher einkaufen zu können, erzeugt Vertrauen bei Kund:innen – und nur eine sichere E-Commerce-Website schützt ein Unternehmen im Onlinehandel vor finanziellen, rechtlichen und reputativen Schäden.
Als Grundlage für ein beiderseitiges Profitieren ist E-Commerce-Sicherheit heute also eine unabdingbare Grundlage, die sowohl für Onlineshop-Betreiber:innen als auch für Onlineshopper stets absolute Priorität genießen sollte.





