Die French Days haben sich in Frankreich zu einem festen Ereignis entwickelt, das jedes Jahr Millionen von Onlinekäufer:innen anzieht und den Handel für wenige Tage spürbar beschleunigt. Für E-Commerce-Unternehmen entsteht damit ein klarer Fokuszeitpunkt: hohe Aufmerksamkeit, starke Kaufbereitschaft und die Chance, die eigene Marke im französischen Markt zu positionieren. Wenn du mit deinem Shopify-Store Kund:innen in Frankreich erreichen möchtest, bieten die French Days eine ideale Gelegenheit, um Sichtbarkeit, Umsatz und Marktverständnis zu stärken – vorausgesetzt, du bereitest dich gezielt darauf vor.
Was sind die French Days?
Die French Days sind ein zweimal jährlich stattfindendes Rabatt-Event in Frankreich, bei dem große Händler:innen für wenige Tage umfangreiche Angebote veröffentlichen. Sie finden jeweils im Frühjahr und im Herbst statt und zählen zu den wichtigsten Online-Shopping-Aktionen des französischen Marktes.
Warum sind die French Days für deinen Shopify-Store relevant?
Für Shopify-Händler:innen, die bereits nach Frankreich verkaufen oder diesen Markt erschließen möchten, sind die French Days ein bedeutender Zeitraum mit hohem Umsatzpotenzial. Die Aktion zieht jedes Jahr eine große Zahl kaufbereiter Kund:innen an und sorgt für stark erhöhten Traffic im französischen Onlinehandel. Dadurch entsteht eine Chance, Markenbekanntheit aufzubauen und neue Zielgruppen zu erreichen, ohne einen kompletten Relaunch oder große Kampagnen planen zu müssen.
Die French Days eignen sich besonders, um Produkte zu testen, die du später dauerhaft im französischen Markt positionieren möchtest. Durch gezielte Rabatte, kurze Aktionszeiträume und klare Kommunikation kannst du herausfinden, welche Artikel in Frankreich gut funktionieren und welche Preisstrategien überzeugen. Gleichzeitig stärkt eine Teilnahme das Vertrauen französischer Kund:innen, da viele große, etablierte Händler:innen Teil der Aktion sind.
Für Shopify-Stores, die international verkaufen, bietet die Aktion außerdem einen strukturierten Rahmen, um Marketing, Lokalisierung und Logistik gezielt zu optimieren. Wenn dein Shop z. B. französische Zahlungsoptionen anbietet, Lieferzeiten transparent kommuniziert und ein aktives E-Mail-Marketing in französischer Sprache nutzt, kannst du die erhöhte Aufmerksamkeit während der French Days effektiv in Umsatz umwandeln.
Vorbereitungsempfehlungen für deinen Shop
Damit dein Shopify-Store während der French Days zuverlässig performt und das erhöhte Kaufinteresse aus Frankreich optimal nutzt, lohnt sich eine umfassende Vorbereitung. Die folgenden Bereiche sind besonders wichtig:
1. Sprachliche und länderspezifische Anpassung
- Passe deinen Shop für französische Kund:innen an – idealerweise über eine vollständige französische Lokalisierung.
- Nutze Euro-Preise mit lokalen Formatierungen und rechtssicheren Angaben.
- Prüfe, ob deine Produkttexte, Versandinformationen und rechtlichen Hinweise verständlich ins Französische übertragen wurden.
- Ergänze länderspezifische Zahlungsmethoden, die in Frankreich weit verbreitet sind.
- Stelle sicher, dass dein Checkout für französische Adressformate optimiert ist.
2. Marketing und Angebotsplanung
- Plane konkrete Angebote: Welche Produktkategorien möchtest du rabattieren und wie hoch soll der Preisnachlass sein?
- Orientiere dich an beliebten Kategorien der French Days wie Elektronik, Mode, Beauty oder Haushaltsgeräte.
- Bereite französischsprachige Kampagnen vor – etwa Social Posts, Newsletter und Landingpages.
- Kommuniziere klar die Dauer der Aktionen, da French Days nur wenige Tage laufen.
- Nutze frühzeitiges Teasing (z. B. per E-Mail), um Aufmerksamkeit aufzubauen und die Conversion am Starttag zu erhöhen.
- Analysiere die Preisstrategie deiner wichtigsten Mitbewerber:innen im französischen Markt.
3. Technische Optimierung
- Prüfe die Performance deines Shopify-Stores für Traffic-Spitzen, insbesondere auf mobilen Geräten.
- Optimiere Ladezeiten durch komprimierte Bilder, schlanke Skripte und schnelle Server-Antwortzeiten.
- Stelle sicher, dass Reservierung, Checkout und Warenkorb stabil funktionieren.
- Installiere Tracking für französische Nutzer:innen, um Verhalten und Umsatzanteile sauber zu messen.
- Teste die Nutzerführung in der französischen Sprachversion: Navigation, Buttons, Formulierungen, Fehlermeldungen.
4. Logistik, Versand und Retouren
- Stelle sicher, dass dein Versand nach Frankreich zuverlässig, schnell und transparent ist.
- Informiere klar über Versandkosten, Lieferzeiten und Zollthemen (falls du außerhalb der EU sitzt).
- Richte einen unkomplizierten Retourenprozess ein – das ist für französische Kund:innen besonders wichtig.
- Prüfe, ob du Waren für die French Days strategisch vorab einlagern kannst, um Engpässe zu vermeiden.
- Kalkuliere Retourenkosten und Lieferzeiten ein, da höhere Bestellmengen während der Aktion üblich sind.
5. Sortiments- und Preisstrategie
- Identifiziere Produkte, die besonders preissensibel oder nachgefragt sind, und baue darauf eine gezielte Rabattlogik auf.
- Nutze Bundles oder limitierte Sets, um den durchschnittlichen Bestellwert zu erhöhen.
- Plane Alternativen für ausverkaufte Produkte ein, um während der Aktion nicht an Sichtbarkeit zu verlieren.
- Prüfe, ob du bestimmte Artikel exklusiv für den französischen Markt promoten möchtest.
6. Kundenservice und Kommunikation
- Stelle sicher, dass Anfragen auf Französisch beantwortet werden können – idealerweise über ein Support-Team oder ein entsprechendes Tool.
- Halte Standardantworten zur Aktion bereit, z. B. zu Lieferzeiten, Rückgaben oder Rabatten.
- Informiere klar über den zeitlichen Rahmen der French Days, um Missverständnisse zu vermeiden.
- Biete Kund:innen die Möglichkeit, sich für Updates oder Benachrichtigungen einzutragen.
Besonderheiten im französischen Markt
Der französische E-Commerce-Markt hat eigene Erwartungen, Verhaltensmuster und Präferenzen. Wenn du während der French Days erfolgreich verkaufen willst, lohnt es sich, diese Besonderheiten zu kennen:
1. Kaufverhalten und Erwartungen
- Französische Kund:innen vergleichen Preise intensiver als in vielen anderen europäischen Märkten.
- Produktbewertungen und detaillierte Beschreibungen haben hohen Einfluss auf die Kaufentscheidung.
- Transparenz wird erwartet: Lieferzeiten, Versandkosten und Retourenbedingungen müssen klar kommuniziert werden.
- Kund:innen reagieren empfindlich auf versteckte Kosten – besonders bei internationalen Shops.
2. Bedeutung von Mobile Commerce
- Ein großer Anteil der französischen Onlinekäufe erfolgt über Smartphones.
- Mobile Ladezeiten und intuitive Navigation wirken sich direkt auf Conversion-Rates aus.
- Shops ohne optimierte mobile UX verlieren in Frankreich überproportional viele Kaufinteressent:innen.
3. Sprache und Lokalisierung
- Französische Kund:innen bevorzugen Shops in ihrer Sprache – selbst wenn sie Englisch beherrschen.
- Lokalisierung umfasst nicht nur die Sprache, sondern auch Produktnamen, Maßeinheiten, rechtliche Hinweise und kulturelle Bezüge.
- Ein professionell übersetzter Checkout erhöht das Vertrauen deutlich.
4. Lokale Zahlungsmethoden
- Kreditkarten sind weit verbreitet, aber alternative Zahlungsoptionen gewinnen an Bedeutung.
- Französische Kund:innen bevorzugen transparente und sofort nachvollziehbare Zahlungsprozesse.
- Sicherheitshinweise und klare Gebührenangaben schaffen Vertrauen.
5. Versand, Retouren und Logistik
- Schnelle Lieferung ist wichtig, aber Verlässlichkeit zählt mehr als extreme Geschwindigkeit.
- Pick-up-Points (z. B. Relais-Stationen) sind in Frankreich sehr beliebt und oft bevorzugt gegenüber der Hauszustellung.
- Ein unkomplizierter Retourenprozess ist ein starkes Kaufargument.
6. Markenwahrnehmung und Vertrauen
- Französische Kund:innen reagieren gut auf Marken, die klare Werte kommunizieren.
- Vertrauen entsteht durch Transparenz, hochwertige Produktseiten und guten Support – weniger durch aggressive Rabattversprechen.
- Auch kleinere Marken können erfolgreich sein, wenn sie Persönlichkeit zeigen und verlässlichen Service anbieten.
7. Bedeutung großer Shopping-Events
- Aktionen wie French Days, Black Friday oder Les Soldes sind fest im Konsumverhalten verankert.
- Französische Käufer:innen erwarten in diesen Zeiträumen echte Preisvorteile, nicht nur symbolische Reduzierungen.
- Teilnahmen an solchen Events erhöhen die Markenbekanntheit und werden oft als Qualitätsmerkmal wahrgenommen.
Fallstricke und wichtige Hinweise
Auch wenn die French Days viele Chancen bieten, gibt es Risiken und typische Fehler, die Händler:innen vermeiden sollten. Eine sorgfältige Planung hilft dir, unnötige Kosten, technische Probleme oder enttäuschte Kund:innen zu verhindern.
1. Unzureichende Vorbereitung
- Viele Shops starten zu spät mit der Planung, was zu hektischen Preisänderungen, schlecht übersetzten Inhalten oder unklaren Angeboten führt.
- Fehlende Tests der französischen Sprachversion können zu fehlerhaften Produktseiten, fehlenden Übersetzungen oder verwirrenden Navigationselementen führen.
- Wenn Rabatte nicht auf allen relevanten Kanälen (Startseite, Kategorie-Seiten, Produktseiten) sichtbar sind, wirkt dein Shop unübersichtlich.
2. Ungenaue Preis- und Margenkalkulation
- Zu hohe Rabatte können Margen stark reduzieren, besonders bei Cross-Border-Bestellungen mit höheren Versand- und Retourenkosten.
- Wenn du Preise manuell anpasst, kann es zu falschen Rabattanzeigen oder nicht synchronisierten Angeboten kommen.
- Zusätzliche Kosten wie Zoll (außerhalb der EU), Zahlungsgebühren oder Retourenkosten werden häufig unterschätzt.
3. Unklare Versand- und Rückgabebedingungen
- Französische Kund:innen reagieren sensibel auf untransparente Versandkosten.
- Lange oder unklare Lieferzeiten führen schnell zu Kaufabbrüchen, besonders während kurzer Aktionszeiträume.
- Fehlende Retoureninformationen oder komplizierte Rücksendeprozesse können negative Bewertungen verursachen.
4. Technische Engpässe während der Aktion
- Hoher Traffic kann zu längeren Ladezeiten oder Fehlern im Checkout führen, wenn der Shop nicht vorbereitet ist.
- Eine überlastete mobile Version wirkt sich besonders stark aus, da viele französische Kund:innen per Smartphone kaufen.
- Apps, die Rabatte steuern, können bei Triffic-Spitzen Fehler erzeugen, wenn sie nicht sorgfältig getestet wurden.
5. Marketing, das die Zielgruppe verfehlt
- Französische Kund:innen erwarten eine lokale Ansprache – englische oder automatisch übersetzte Kampagnen wirken unprofessionell.
- Internationale Shops unterschätzen oft die Bedeutung von Social Media in Frankreich, insbesondere Instagram und TikTok.
- Rabatte ohne klare Botschaft (z. B. „-10 % auf alles“) gehen im Wettbewerbsrauschen schnell unter.
6. Mangelnder Kundenservice
- Wenn Rückfragen nicht auf Französisch beantwortet werden können, führt das zu Misstrauen und Kaufabbrüchen.
- Fehlende Kapazitäten im Support während der Aktion können zu Verzögerungen bei Rückmeldungen und negativen Rezensionen führen.
- Standardantworten, die nicht an die Aktion angepasst sind, vermitteln einen unprofessionellen Eindruck.
7. Erwartungen an die Performance
- Die French Days eignen sich gut, um neue Zielgruppen zu erreichen – aber sie ersetzen keine langfristige Marktstrategie.
- Kurzfristige Sales-Peaks können trügerisch sein, wenn die Kund:innen nicht langfristig gebunden werden.
- Kaufschwellen, die in Deutschland gut funktionieren, müssen nicht automatisch auf den französischen Markt übertragbar sein.
Fazit
Die French Days gehören zu den wichtigsten E-Commerce-Events in Frankreich und bieten dir einen klaren Fokus, um neue Kund:innen zu erreichen und deinen Shopify-Store im französischen Markt zu stärken. Gleichzeitig bringen sie spezifische Herausforderungen mit sich – von lokaler Ansprache über Logistik bis hin zu einer überzeugenden Preisstrategie. Wenn du deinen Shop gezielt vorbereitest und die Besonderheiten des französischen Onlinehandels berücksichtigst, kannst du die French Days effektiv nutzen, um Reichweite, Vertrauen und Umsatz nachhaltig auszubauen.





