Ein Konsignationsgeschäft zu eröffnen, kann ein cleverer Schachzug für angehende Einzelhändler:innen sein. Allein in Deutschland machen Secondhand- und Wiederverkaufsläden einen Umsatz von 14,8 Mrd. €. Weltweit wird der Markt bis 2026 voraussichtlich um weitere 100 Milliarden allein im Bereich Bekleidung wachsen.
Egal, ob du Vintage-Mode, besondere Möbelstücke oder ausgefallene Wohnaccessoires verkaufen möchtest: Ein Konsignationsmodell ermöglicht dir einen kostengünstigen Einstieg. Du zahlst für Waren erst dann, wenn sie tatsächlich verkauft wurden. Das ist ein enormer Vorteil bei der Lagerkostenplanung. Gleichzeitig ziehst du eine vielfältige Zielgruppe an, die auf der Suche nach individuellen und erschwinglichen Unikaten ist.
Doch wie gelingt der Start in diese spannende Handelsform? Die folgenden Schritte zeigen, wie du dein eigenes Konsignationsgeschäft eröffnen kannst.
Wie du ein Konsignationsgeschäft eröffnest
- Wähle die passende Ladenart
- Erstelle ein Budget für deinen Laden
- Schreibe deinen Businessplan
- Wähle eine Rechtsform
- Eröffne ein Geschäftskonto
- Finde eine passende Ladenfläche
- Beschaffe deine Produkte
- Gestalte dein Konsignationsgeschäft
- Wähle ein Kassensystem
- Vermarkte deinen Konsignationsladen
- Stelle Personal ein und schule es
- Starte deinen Konsignationsladen
1. Wähle die passende Ladenart
Die Art deines Konsignationsladens bestimmt alles Weitere, von deinem Warenangebot bis hin zur Zielgruppe und sogar dem besten Standort. Überlege dir gut, welche Richtung zu dir und deiner Vision passt:
- Leidenschaft und Expertise. Liebst du Vintage-Fundstücke oder ausgefallene Wohndekoration? Vielleicht stehst du auf Kunst und Schmuck? Deine Leidenschaft wird dein Geschäft prägen, also wähle eine Nische, die dir wirklich am Herzen liegt.
- Marktnachfrage. Schau dir deinen lokalen Markt an. Gibt es viele Konsignationsläden für Wohnmöbel? Vielleicht gibt es eine Lücke für hochwertige Vintage-Kleidung oder Kinderartikel. Du kannst auch lokale Branchenverzeichnisse und Google Trends nutzen, um die Marktnachfrage zu verstehen.
- Konkurrenz. Besuche andere Konsignationsgeschäfte in deiner Gegend. Notiere dir ihre Stärken und Schwächen, Produktangebote, Preise und Kundenservice. Nutze dies als Lernmöglichkeit, um zu verstehen, was funktioniert. So findest du Wege, dich von der Konkurrenz abzuheben.
- Zielgruppe. Wer soll bei dir einkaufen? Berufstätige auf Schnäppchenjagd? Nachhaltig orientierte Familien? Sammler:innen? Je genauer du deine Zielgruppe kennst, desto besser kannst du Sortiment, Ladenaufbau und Marketing auf sie abstimmen. Kundenpersonas helfen dir dabei.
- Deine Ressourcen. Wie viel Zeit, Budget und Know-how bringst du mit? Nutze deine Stärken gezielt: Wenn du zum Beispiel ein Händchen für Deko hast, könnte ein Möbel- oder Wohnaccessoire-Laden ideal für dich sein.
💡Profi-Tipp: Wer auf umweltfreundliche Produkte setzt, gewinnt oft Kund:innen, die bereit sind, einen Aufpreis zu zahlen.
Beliebte Konsignationsladentypen und Nischen
Designerwaren
Die Spezialisierung auf hochwertige Designermode zieht markenbewusste Käufer:innen an, vorausgesetzt, die Echtheit ist gewährleistet.
Ein Beispiel: LaliSimone bietet eine beeindruckende Kollektion verifizierter Designerkleidung.

Diese Nische bietet hohe Margen und eine loyale Zielgruppe, erfordert aber auch eine größere Anfangsinvestition sowie ein zuverlässiges Authentifizierungsverfahren.
Schuhe
Ob Sneaker, Vintage-Modelle oder Designerschuhe: Mit einem Konsignationsladen für Schuhe kannst du eine breite Zielgruppe bedienen. Wichtig ist ein vielfältiges Angebot an Größen und Stilen.
Kick Game zeigt, wie’s geht: Die Marke verkauft heiß begehrte Streetwear-Modelle aus der ganzen Welt.

In dieser Nische kannst du hohe Nachfrage und gute Wiederverkaufschancen erwarten, allerdings auch intensive Konkurrenz und anspruchsvolle Lagerverwaltung.
Bücher
Ein Konsignationsbuchladen lebt von Liebhaber:innen, die nach Erstausgaben, seltenen Titeln oder Lieblingsgenres suchen. Aktionen wie Buchclubs oder Kaffeerunden stärken zusätzlich die Kundenbindung – wie bei Crow and Co. Books.

Diese Nische punktet mit Community-Potenzial und stabiler Nachfrage, erfordert jedoch viel Platz und hat oft geringere Margen.
Kinderkleidung
In dieser Nische verkaufst du gut erhaltene, preiswerte Kleidung für Babys, Kinder und Teenies. Der Fokus auf Kinderbekleidung – wie bei Thrifty Baby – verspricht hohe Umsätze und stetige Nachfrage.
Aber: Häufige Sortimentswechsel, Abnutzung und strenge Sicherheitsvorschriften sind echte Herausforderungen.

Nur online
Mit einem digitalen Konsignationsladen erreichst du Kund:innen überall. Dafür muss deine Website aber benutzerfreundlich und visuell ansprechend sein. ThredUp zeigt, wie der Onlineverkauf mit überzeugendem Auftritt und Rabattaktionen gelingt.

Online-Konsignation bietet geringe Fixkosten, weltweite Reichweite und flexible Bestandsverwaltung. Die Herausforderung? Du brauchst ein starkes digitales Marketing sowie eine durchdachte Versand- und Retourenstrategie.
2. Erstelle ein Budget für deinen Laden
Schaue dir zunächst dein aktuelles Einkommen und deine Ersparnisse genau an. Das hilft dir einzuschätzen, wie viel du in dein neues Geschäft investieren kannst.
Überlege anschließend, ob du zusätzliche Finanzierung brauchst, zum Beispiel durch Privatkredite, Geschäftskredite oder Kreditkarten. Berücksichtige dabei auch die Kosten für die Anmietung oder den Kauf deines Ladenstandorts, inklusive Kaution, monatlicher Miete und möglicher Renovierungsarbeiten.
Denk außerdem an Steuern, notwendige Geschäftslizenzen und Genehmigungen. Auch die Grundausstattung gehört ins Budget: Regale, Vitrinen, Kassensysteme (POS), Einrichtungsgegenstände und Materialien wie Preisschilder oder Kleiderbügel.
Berechne dann die Kosten für dein erstes Inventar, inklusive etwaiger Vorauszahlungen an Konsignant:innen (das sind deine Lieferant:innen) oder dem gezielten Einkauf besonders gefragter Artikel.
Als nächstes kommen die laufenden Betriebskosten. Dazu gehören:
- Mitarbeitergehälter, Sozialleistungen und Schulungen
- Monatliche Nebenkosten (Strom, Wasser, Internet) und Wartung
- Geschäftsversicherung für Haftpflicht, Eigentum und Inventar
- Marketingkosten wie Website, Social Media, lokale Werbung und Events
- Fixkosten wie Miete, Telefon, Internet, Zahlungsabwicklung, Warenbestellungen und Ladenzubehör
Nachdem du deine Ausgaben geplant hast, schätze den potenziellen Umsatz deines Ladens ein. Rechne anfangs lieber mit vorsichtigen Verkaufszahlen, um sicherzugehen, dass du deinen Cashflow decken kannst. Ziehe die geschätzten monatlichen Ausgaben von deinen erwarteten Einnahmen ab. So bekommst du ein realistisches Bild deines monatlichen Cashflows.
Wenn du dein mögliches Einkommen kennst, kannst du fundierte Entscheidungen treffen, etwa, welches Inventar du einkaufst, wie du deinen Laden vermarktest oder wann du dein Team erweiterst.
💡Profi-Tipp: Leg dir einen Notfallfonds für unvorhergesehene Ausgaben an, zum Beispiel für Reparaturen, Mieterhöhungen oder kurzfristige Wareneinkäufe. Idealerweise sicherst du dir damit drei bis sechs Monate Betriebskosten. So bleibt dein Geschäft auch in Krisen handlungsfähig.
3. Schreibe deinen Businessplan
Autor Lee Bolman sagte einmal (Link auf Englisch): „Eine Vision ohne Strategie bleibt eine Illusion.“ Deshalb ist der nächste Schritt die Ausarbeitung eines soliden Businessplans, der dein Wiederverkaufs-Business strukturiert und zum Erfolg führt. Darin bündelst du all deine Ideen zu einer klaren Strategie, mit der du den langfristigen Erfolg deines Konsignationsladens sichern kannst.
Achte darauf, folgende Punkte in deinen Businessplan aufzunehmen:
- Zusammenfassung: Gib einen kurzen, prägnanten Überblick über dein Konsignationsgeschäft, inklusive Mission, Produktangebot und Geschäftszielen.
- Unternehmensüberblick: Beschreibe dein Unternehmen mit Namen, Standort, Rechtsform und kurzer Entstehungsgeschichte. Zeige, was deinen Konsignationsladen besonders macht.
- Angebotene Produkte oder Dienstleistungen: Erläutere, welche Produkte oder Services du anbieten willst, etwa Vintage-Mode, Möbel, Dekoartikel oder Kinderkleidung. Betone deine Alleinstellungsmerkmale und besondere Zusatzleistungen.
- Marktanalyse: Untersuche deinen Zielmarkt, Mitbewerber:innen und aktuelle Branchentrends. Beschreibe deine Zielgruppe und erkläre, wie du deren Bedürfnisse besser abdeckst als andere.
- Marketingplan: Lege dar, wie du Kund:innen gewinnen und binden möchtest, z. B. über Social Media, lokale Werbung, E-Mail-Kampagnen oder Events im Laden. Definiere deine Markenpositionierung und Kundenbindungsstrategie.
- Logistik- und Betriebsplan: Beschreibe den geplanten Alltag deines Geschäfts von der Personalplanung über die Bestandsverwaltung bis zur Ladengestaltung. Nenne auch die Tools und Systeme, mit denen du effizient arbeiten willst.
- Finanzplan: Erkläre, wie du dein Geschäft profitabel führen willst, und gib eine Finanzvorschau über mindestens fünf Jahre. Falls du Fremdkapital brauchst, liste den Finanzierungsbedarf auf und zeige, wie du Rückzahlungen planst.
4. Wähle eine Rechtsform
Die Rechtsform deines Unternehmens wirkt sich auf deine Steuerpflicht, deine persönliche Haftung und deine Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung aus. Hier sind die gängigen Optionen:
- Einzelunternehmen: Einfach zu gründen, aber du haftest persönlich für alle unternehmerischen Risiken.
- Personengesellschaft: Du teilst Verantwortung und Gewinne mit einer oder mehreren Personen.
- Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH): Bietet Haftungsschutz und erlaubt eine flexible Geschäftsführung.
- Aktiengesellschaft: Bietet umfassenden Haftungsschutz, ist aber komplexer und teurer in der Gründung.
Sprich mit einem oder einer Rechtsberater:in, um die passende Rechtsform für dein Vorhaben zu finden. Diese Entscheidung kann sich auch auf deine Finanzierungsmöglichkeiten auswirken, da Investor:innen und Kreditgeber:innen oft bestimmte Strukturen bevorzugen.
5. Eröffne ein Geschäftskonto
Sobald du deine Rechtsform festgelegt hast, ist der nächste Schritt die Eröffnung eines Geschäftskontos. Damit trennst du deine privaten und geschäftlichen Finanzen sauber voneinander. Das erleichtert dir die Buchhaltung und die Steuererklärung deutlich.
Um ein Geschäftskonto zu eröffnen, brauchst du:
- Den rechtlichen Namen und die Gründungsdokumente deines Unternehmens
- Eine geschäftliche Steueridentifikation, in Deutschland etwa eine Steuernummer oder Umsatzsteuer-ID
- Einen gültigen Ausweis, z. B. deinen Personalausweis oder Reisepass
Sobald dein Geschäftskonto steht, kannst du die Finanzierung deines Unternehmens angehen. Dafür hast du mehrere Möglichkeiten:
- Persönliche Ersparnisse: Viele nutzen ihre eigenen Rücklagen, um einen Konsignationsladen zu starten. Der Vorteil: Du musst keine Schulden aufnehmen oder Zinsen zahlen und behältst die volle Kontrolle über dein Business. Der Nachteil: Deine Mittel sind auf das begrenzt, was du selbst angespart hast.
- Kreditkarten: Sie bieten schnellen Zugang zu Geld. Das ist ideal, um kurzfristige Ausgaben zu decken oder Engpässe beim Cashflow zu überbrücken. Aber Vorsicht: Die Zinssätze sind oft hoch. Ohne gute Planung können schnell Schulden entstehen.
- Startup-Kredite: Diese speziellen Kredite für Gründer:innen bieten dir Kapital für den Aufbau und das Wachstum deines Ladens. Du bekommst sie bei Banken, Kreditgenossenschaften oder Online-Anbieter:innen. Mit einem solchen Kredit kannst du mehr Mittel erhalten als über deine Ersparnisse und hast einen festen Rückzahlungsplan.
Sobald die Finanzierung gesichert ist, kannst du dich an die Standortsuche für deinen Laden machen. Bereit für den nächsten Schritt?
6. Finde eine passende Ladenfläche
Wähle einen Standort mit viel Laufkundschaft. Ideal sind belebte Einkaufsstraßen, Shoppingcenter oder Gegenden in der Nähe von Sehenswürdigkeiten und Verkehrsknotenpunkten. Schau dir potenzielle Standorte zu verschiedenen Tageszeiten an, um ein Gefühl für den tatsächlichen Fußgängerverkehr zu bekommen.
Achte außerdem darauf, dass die Demografie zur Zielgruppe deines Ladens passt. Schau auf das Alter, Einkommen und Einkaufsverhalten der Menschen in der Umgebung. Wenn du zum Beispiel junge Berufstätige mit Vorliebe für Vintage-Mode ansprechen möchtest, passt ein urbanes Viertel mit angesagter Gastronomie und Nachtleben ideal.
Stelle als nächstes sicher, dass der Raum deinen Bedürfnissen für die Präsentation des Inventars und die Bedienung von Kund:innen entspricht. Überlege dir dabei Folgendes:
- Produktpräsentation: Gibt es genug Platz, um deine Artikel effektiv zu präsentieren?
- Kundenfluss: Können sich Kund:innen bequem bewegen?
- Backend-Bereich: Gibt es ausreichend Stauraum und Platz für deine Mitarbeiter:innen?
Dein Laden sollte gut erreichbar sein, sowohl mit dem Auto, zu Fuß, als auch per ÖPNV. Ausreichend Parkplätze sind ein echtes Plus. Wenn das Parken schwierig ist, kann das potenzielle Kund:innen abschrecken. In dem Fall lohnt sich eine Kooperation mit benachbarten Geschäften oder Parkhäusern.
Weitere wichtige Punkte:
- Mietbedingungen: Lies das Kleingedruckte. Kläre die Laufzeit, Verlängerungsoptionen, mögliche Mieterhöhungen sowie Zusatzkosten wie Nebenkosten, Steuern oder Wartungsgebühren. Versuche, vorteilhafte Konditionen zu verhandeln.
- Lokale Zonen und Vorschriften: Dein Standort muss den lokalen Richtlinien für Konsignationsgeschäfte entsprechen. Prüfe, ob es Einschränkungen bei Öffnungszeiten, Ladengestaltung oder Art des Geschäfts gibt. Im Zweifel: Hol dir rechtlichen Rat oder sprich mit dem örtlichen Bauamt, um Probleme zu vermeiden.
7. Beschaffe deine Produkte
Um deinen Konsignationsladen mit tollen Fundstücken zu füllen, kannst du folgende Strategien nutzen:
- Konsignant:innen: Arbeite mit Menschen zusammen, die gut erhaltene Artikel loswerden möchten. Bewirb deine Konsignationsdienste über lokale Werbung, Social Media und persönliche Empfehlungen. Betone dabei die Vorteile, bei dir zu verkaufen, zum Beispiel, dass sie ganz nebenbei Geld verdienen und gleichzeitig Platz zu Hause schaffen.
- Lokale Partnerschaften: Knüpfe Kontakte zu Unternehmen in deiner Umgebung, etwa zu Boutiquen oder Möbelgeschäften, die überschüssige Ware abgeben möchten. Solche Partnerschaften können dir regelmäßig qualitativ hochwertiges Inventar liefern. Ihr könnt euch zudem gegenseitig bewerben und so für mehr Laufkundschaft sorgen.
- Community-Veranstaltungen: Garagenverkäufe, Nachlassverkäufe, Flohmärkte oder Messen sind wahre Schatzkammern für besondere Stücke. Hier findest du oft einzigartige Artikel, die deinem Sortiment das gewisse Etwas verleihen und neugierige Kund:innen anlocken.
- Online-Plattformen: Schau dich auf Marktplätzen wie eBay, Kleinanzeigen oder Facebook Marketplace um. Viele Menschen bieten dort gut erhaltene Secondhand-Artikel an. Nutze Suchbenachrichtigungen, um automatisch informiert zu werden, sobald relevante Produkte gelistet werden.
💡Tipp: Erstelle transparente Konsignationsverträge mit klaren Regelungen zu Laufzeit, Konditionen und Provisionssätzen (üblich sind 20–60 %). Achte darauf, dass beide Seiten den Vertrag verstehen und unterschreiben.
8. Gestalte dein Konsignationsgeschäft
Bei der Gestaltung deines Ladens geht es darum, den Raum optimal zu nutzen und ein angenehmes Einkaufserlebnis zu schaffen. Ein schönes Beispiel ist Creative Goods & Co., ein familiengeführter Shop, der Funktionalität mit Stil verbindet und seine Kund:innen in eine einladende Atmosphäre eintauchen lässt.
Quelle: Creative Goods & Co.
Das solltest du bei der Planung beachten:
Ladengestaltung und Grundriss
- Plane ein Layout, das eine einfache Orientierung ermöglicht, breite Gänge und gut zugängliche Bestseller inklusive.
- Für Fachgeschäfte eignen sich Raster- oder Rundgang-Layouts, für stilvolle Boutiquen eher freie Grundrisse.
- Richte separate Bereiche für unterschiedliche Produktkategorien ein, z. B. Kleidung, Möbel oder Wohnaccessoires. Das hilft deinen Kund:innen, gezielt zu stöbern.
- Halte deinen Grundriss flexibel, damit du ihn je nach Saison oder für Aktionen schnell anpassen kannst.
Ästhetik
- Lass das Branding deines Ladens in Farben, Dekor und Einrichtung sichtbar werden.
- Setze verschiedene Lichtquellen gezielt ein: Ambientebeleuchtung für Atmosphäre, Spotlights für Highlights, Licht zum gezielten Arbeiten.
- Nutze schöne Produktdisplays und gut lesbare Schilder, um deine Waren attraktiv und informativ zu präsentieren.
Customer Experience
- Sorge für bequeme Sitzmöglichkeiten und Spiegel, vor allem in den Modebereichen.
- Gestalte den Kassenbereich so, dass er effizient und einladend ist, mit Platz für Warteschlangen und einem gut erreichbaren Kassensystem.
- Platziere kleinere, günstige Artikel in der Nähe der Kasse, um Impulskäufe zu fördern.
Praktische Überlegungen
- Plane genügend Lagerfläche für Produkte, Materialien und Artikel von Konsignant:innen ein, die noch bearbeitet werden müssen.
- Implementiere Sicherheitsmaßnahmen wie Kameras, Alarmanlagen oder strategisch platzierte Mitarbeiter:innen, um dein Inventar zu schützen und ein sicheres Einkaufserlebnis zu gewährleisten.
9. Wähle ein Kassensystem
Ein zuverlässiges POS-System (Point of Sale) kann in deinem Konsignationsladen den Unterschied machen: Es sorgt für reibungslose Abläufe im Alltag und ein rundum gutes Einkaufserlebnis für deine Kund:innen.
Mit dem richtigen System verwaltest du Verkäufe, Lagerbestände und Konsignanten-Konten ganz einfach. Du kannst außerdem nachvollziehen, welche Artikel besonders gefragt sind, wie häufig bestimmte Kund:innen einkaufen und welche Zahlungsmethoden bevorzugt werden. Dieses Wissen hilft dir, dein Inventar, deine Aktionen und dein Marketing noch gezielter auf deine Zielgruppe abzustimmen.
Shopify POS bietet dir genau das: sichere Zahlungen, eine nahtlose Verbindung zu deinem Onlineshop und detaillierte Verkaufsberichte, die dir fundierte Geschäftsentscheidungen ermöglichen.
„Shopify POS macht die Kundenerfahrung, die ich bieten möchte, überhaupt erst möglich, ohne mich mit zusätzlicher Verwaltung zu belasten“, sagt Mandalyn Renicker, Inhaberin von Offbeat Bikes. „Es war leicht umzusteigen, einfach zu lernen und macht den Alltag in meinem Laden deutlich unkomplizierter.“
💡Neugierig, wie Offbeat Bikes mit Shopify POS Zeit spart und den Kundenservice verbessert hat?
10. Vermarkte deinen Konsignationsladen
Jetzt geht es darum, Aufmerksamkeit zu erzeugen und Kund:innen in deinen Laden zu holen. Mit einer durchdachten Marketingstrategie sorgst du dafür, dass dein Geschäft direkt von Anfang an ins Rollen kommt.
So baust du Reichweite online und vor Ort auf:
Online-Marketing
- Website und SEO: Erstelle eine benutzerfreundliche Website, die dein Sortiment ansprechend präsentiert. Achte auf relevante Keywords, Meta-Tags und hochwertige Inhalte, damit dich potenzielle Kund:innen über Suchmaschinen gut finden.
- Social Media: Starte deinen Social-Media-Auftritt auf Plattformen wie Instagram, Facebook oder Pinterest. Zeige erste Einblicke in dein Inventar, teile Behind-the-Scenes-Momente und kündige deine Eröffnung mit Countdowns an. Nutze starke Bilder und kurze Videos, um deine Zielgruppe zu begeistern.
- E-Mail-Marketing: Sammle E-Mail-Adressen über Anmeldeformulare auf deiner Website oder Social Media. Halte dein Publikum mit Updates, Sneak Peeks und exklusiven Eröffnungsaktionen auf dem Laufenden. So baust du Vorfreude und Vertrauen auf.
- Online-Werbung: Schalte gezielte Anzeigen auf Google und in sozialen Medien, um deine lokale Community zu erreichen. Konzentriere dich darauf, Hype und Bewusstsein für deinen kommenden Laden zu schaffen. Passe deine Strategie basierend auf Engagement und Feedback an.
- Influencer-Kooperationen: Arbeite mit lokalen Influencer:innen oder Blogger:innen zusammen, um die Nachricht über deine Eröffnung zu verbreiten. Ihre Empfehlung kann Vertrauen aufbauen, bevor du überhaupt deine Türen öffnest.
Persönliches Marketing
- Lokale Werbung: Bewirb deinen Laden über lokale Zeitungen, Magazine und Schwarze Bretter. Hänge Flyer und Poster an gut frequentierten Orten auf. Und wenn du Lust hast, kannst du auch in lokalen Radio- oder TV-Sendungen auftreten.
- Veranstaltungen und Workshops: Plane Pre-Launch-Events wie Pop-up-Shops, Preview-Partys oder DIY-Workshops. Solche Veranstaltungen sorgen für Aufmerksamkeit und geben potenziellen Kund:innen einen ersten Eindruck von deinem Angebot. Mit speziellen Rabatten oder Aktionen vor Ort kannst du direkt das Interesse steigern.
- Kundenbindungsprogramme: Starte schon vor der Eröffnung ein Treueprogramm, um Neugier und Vorfreude zu wecken. Vergib Punkte für frühe Anmeldungen, die später gegen Rabatte oder exklusive Angebote eingelöst werden können.
- Straßenpräsenz: Gestalte dein Schaufenster auffällig und einladend mit ansprechenden Dekorationen und klarer Beschilderung. Ein gut platziertes Gehwegsschild informiert Passant:innen über dein Eröffnungsdatum und sorgt für zusätzliche Aufmerksamkeit.
- Mundpropaganda: Bitte Freund:innen und frühe Unterstützer:innen, deine Eröffnung weiterzuempfehlen. Belohne Empfehlungen mit kleinen Rabatten oder Aktionen, denn persönliche Empfehlungen zählen zu den effektivsten Marketingformen überhaupt.
11. Stelle Personal ein und schule es
Mit der Eröffnung deines Ladens in greifbarer Nähe ist jetzt der richtige Zeitpunkt, dein ideales Team zusammenzustellen.
Veröffentliche zunächst Stellenanzeigen auf lokalen Jobbörsen, in sozialen Netzwerken und auf deiner Website. Achte auf Bewerber:innen mit Erfahrung im Einzelhandel und hervorragenden kommunikativen Fähigkeiten. Führe sorgfältige Vorstellungsgespräche, um herauszufinden, wer gut zur Kultur und den Werten deines Geschäfts passt.
Sobald du dein Team ausgewählt hast, solltest du eine umfassende Einarbeitung anbieten. Mach deine neuen Mitarbeiter:innen mit dem Ladenlayout, der Bestandsführung und den Sicherheitsrichtlinien vertraut. Teile auch deine Unternehmenswerte und -ziele. Das schafft Motivation und ein starkes Zugehörigkeitsgefühl.
Richte ein durchdachtes Schulungsprogramm ein, das alle wichtigen Grundlagen abdeckt:
- die wichtigsten Richtlinien und Abläufe im Laden
- Standards im Kundenservice
- die Bedienung deines Kassensystems (POS)
- Produktkenntnisse, damit dein Team sicher beraten kann
- praxisnahe Rollenspiele, um typische Kundensituationen zu trainieren
Gut geschultes Personal sorgt für ein positives Einkaufserlebnis und macht deinen Konsignationsladen von Anfang an erfolgreich.
12. Starte deinen Konsignationsladen
Wähle ein Eröffnungsdatum, das dir genügend Vorlauf für Planung und Werbung lässt. Am besten eignet sich ein Wochenende oder eine Zeit, in der eine lokale Veranstaltung für besonders viel Laufkundschaft sorgt.
Verschicke Teaser und persönliche Einladungen an deine E-Mail-Liste. Schalte zusätzlich Anzeigen in lokalen Zeitungen und Online-Foren. Auf Social Media kannst du mit Sneak Peeks, exklusiven Angeboten und Ankündigungen rund um deine Eröffnung für Spannung sorgen, besonders auf Instagram und Facebook.
Lade auch lokale Influencer:innen, Blogger:innen und Medien ein. Ihre Reichweite kann dir wertvolle Aufmerksamkeit verschaffen.
Und für eine gelungene Eröffnung? Hier ein paar Ideen, wie du für Stimmung sorgst und deine ersten Besucher:innen begeisterst:
- Exklusive Rabatte: Biete nur am Eröffnungstag besondere Angebote an, um erste Käufe zu fördern.
- Unterhaltsame Aktionen: Veranstalte Live-Musik, eine Modenschau, eine Verlosung oder einen kleinen DIY-Workshop.
- Deko & Snacks: Schaffe mit liebevoller Deko und leichten Erfrischungen eine einladende Atmosphäre. Eine Fotowand oder thematische Kulisse sorgt für schöne Erinnerungsfotos.
Bereite dein Team gut auf den Tag vor: Besprecht Aufgaben, Kundenumgang und mögliche Aktionen. Ermutige sie, offen auf die Besucher:innen zuzugehen und eine warme, freundliche Stimmung zu schaffen.
💡Tipp: Bedanke dich nach der Eröffnung per E-Mail oder Social Media bei deinen ersten Kund:innen. Biete ihnen einen kleinen Rabatt oder ein Geschenk für ihren nächsten Besuch. So stärkst du die Kundenbindung direkt von Anfang an.
Tipps für die Eröffnung eines Konsignationsgeschäfts
Die Eröffnung eines spezialisierten Konsignationsladens ist spannend, erfordert aber auch eine clevere Vorbereitung. Diese Tipps helfen dir, erfolgreich zu starten:
Vergleiche die verschiedenen Ladentypen
Quelle: Audrey’s of Naples
Konsignationsläden gibt es in vielen Varianten, von Kinderkleidung über Kunsthandwerk und Sneaker bis hin zu Brautmode oder allgemeiner Bekleidung.
Wenn du diese verschiedenen Typen kennst, kannst du gezielt deine Nische wählen und dein Angebot an die Bedürfnisse deiner Zielgruppe anpassen. Eine klare Spezialisierung hilft dir nicht nur, dich vom Wettbewerb abzuheben, sondern auch eine treue Stammkundschaft aufzubauen.
Baue starke Beziehungen zu Konsignant:innen auf
Konsignant:innen stellen dir deine Ware zur Verfügung. Sie sind also essenziell für den Erfolg deines Ladens. Wenn du gute, verlässliche Beziehungen zu ihnen pflegst, kannst du dich über einen konstanten Nachschub hochwertiger Artikel freuen.
- Konsignationsverträge: Erstelle klare, faire Vereinbarungen, die Provisionssätze, Zahlungspläne, Preisstrategien und Richtlinien für unverkaufte Artikel umreißen.
- Kommunikation: Bleib regelmäßig im Austausch. Informiere deine Konsignant:innen nach der Eröffnung über Verkaufszahlen und gib ihnen Rückmeldung, wie gut sich ihre Artikel verkaufen.
- Anreize: Biete Anreize wie höhere Provisionssätze für gefragte Artikel oder Boni für Empfehlungen. Das kann Konsignant:innen motivieren, bessere Qualitätsartikel zu liefern und deinen Laden weiterzuempfehlen.
Lege die richtigen Preise und Gewinnmargen fest
Die richtige Preisstrategie ist entscheidend für den Erfolg deines Ladens. So findest du ein gutes Gleichgewicht zwischen attraktivem Angebot und langfristiger Rentabilität:
- Marktforschung: Verschaffe dir einen Überblick über die Preisgestaltung ähnlicher Artikel in deiner Umgebung. Besuche andere Konsignationsläden, durchsuche Online-Marktplätze und beziehe die lokale Kaufkraft mit ein.
- Zustand und Marke: Richte deine Preise nach dem Zustand, der Bekanntheit der Marke und der Nachfrage aus. Hochwertige, begehrte Labels erzielen höhere Preise, während abgenutzte oder unbekanntere Stücke günstiger sein sollten.
- Gewinnmargen: Berechne deine Margen so, dass sie alle laufenden Kosten decken und ein stabiles Einkommen ermöglichen. Denk dabei auch an die Aufteilung mit deinen Konsignant:innen sowie Zusatzkosten wie Reinigung oder kleinere Reparaturen.
Kümmere dich um die rechtlichen und finanziellen Aspekte
Bevor du deinen Laden eröffnest, solltest du dich gründlich mit den rechtlichen und finanziellen Anforderungen vertraut machen. Dazu gehören die passenden Lizenzen und Genehmigungen, ein Verständnis der lokalen Vorschriften sowie die Einhaltung steuerlicher Pflichten.
Auch eine passende Versicherung ist wichtig. Sie schützt dein Geschäft und dein Inventar im Ernstfall. Es lohnt sich außerdem, Finanzberater:innen hinzuzuziehen, um ein stabiles Budget und einen tragfähigen Finanzplan zu erstellen.
Eröffne dein eigenes Konsignationsgeschäft
Mit einer soliden Planung, einem Blick fürs Detail und echter Leidenschaft für deine Nische kannst du deinen Konsignationsladen erfolgreich eröffnen und Schritt für Schritt wachsen lassen. Nutze ein zuverlässiges Kassensystem, pflege starke Beziehungen zu deinen Konsignant:innen und biete exzellenten Kundenservice. Dein Engagement ist der Schlüssel zu einem florierenden Konsignationsgeschäft.
Häufig gestellte Fragen zur Eröffnung eines Konsignationsgeschäfts
Was sind die besten Artikel für den Verkauf im Konsignationsladen?
Besonders gut verkaufen sich hochwertige Kleidung, Designerhandtaschen, Vintage-Schmuck und Kinderspielzeug.
Wie wird mein Konsignationsladen profitabel?
- Biete hochwertige, besondere Artikel an.
- Setze faire und marktgerechte Preise.
- Nutze gezieltes Marketing, online und offline.
- Schaffe ein großartiges Einkaufserlebnis mit gutem Kundenservice.
Wie verdiene ich mit einem Konsignationsgeschäft Geld?
Du verkaufst Artikel im Auftrag von Konsignant:innen und bekommst dafür eine Provision. Meist ist das ein fester Prozentsatz vom Verkaufspreis. Dein Gewinn ist die Differenz zwischen Verkaufspreis und Auszahlung an die Konsignant:innen.
Wie finde ich Konsignant:innen für meinen Laden?
Sprich dein Netzwerk an, nutze Social Media, mache lokale Werbung und sei auf Community-Events präsent. Empfehlungsaktionen sind ebenfalls ein guter Weg, um neue Konsignant:innen zu gewinnen.





