Die Anpassung deiner Produkte an die Bedürfnisse der Kund:innen durch Personalisierung kann das Engagement steigern und die Kundenbindung verbessern. Eine Deloitte-Studie aus dem Jahr 2024 (Link auf Englisch) ergab, dass rund 75 % der Verbraucher:innen Marken bevorzugen, die Personalisierung anbieten – und sie geben bei diesen Marken fast 40 % mehr aus.
Du förderst diese zusätzlichen Ausgaben, indem du Kund:innen die Möglichkeit gibst, am Designprozess teilzunehmen. Wenn du Anpassungsoptionen und einen hochwertigen Produktkonfigurator anbietest, lädst du Verbraucher:innen ein, dir mitzuteilen, was sie brauchen. So kannst du individuelle Erwartungen erfüllen und wertvolle Erkenntnisse über deine Kundschaft gewinnen. Hier erfährst du, was Produktkonfiguratoren sind, welche Vorteile sie für Unternehmen bieten und auf welche fünf Funktionen du bei deiner eigenen Auswahl achten solltest.
Was ist ein Produktkonfigurator?
Ein Produktkonfigurator ist ein Software-Tool, mit dem Kund:innen Produkte während des Online-Bestellvorgangs anpassen können. Das Tool zeigt Anpassungsoptionen an, berechnet die endgültigen Produktkosten und erstellt visuelle Darstellungen der fertigen Produkte. So können Kund:innen mit Designs experimentieren und personalisierte Produkte kaufen.
Wichtige Funktionen eines Produktkonfigurators
- Benutzerfreundliche Oberfläche
- Preisberechnungsfunktionen
- Produktvisualisierungs-Tools
- Integrationen
- Design-Validierung
Nicht alle Produktkonfiguratoren sind gleich – und die beste Option für dein Unternehmen hängt von deinem Produkttyp, Budget und deinen geschäftlichen Anforderungen ab. Hier sind Funktionen, auf die du bei der Bewertung von Optionen achten solltest:
Benutzerfreundliche Oberfläche
Ein intuitiver Produktkonfigurator kann Kund:innen dabei helfen, Vertrauen in dein Unternehmen aufzubauen, und sie ermutigen, deinen Produktkatalog zu erkunden. Ein umständliches Tool kann dagegen deinem Markenimage schaden. Selbst die motiviertesten Kund:innen können durch einen verwirrenden Konfigurationsprozess abgeschreckt werden.
Suche nach einem Tool, das Anpassungsoptionen klar darstellt, das Anwenden oder Ändern von Auswahlen erleichtert und Kund:innen dabei hilft, hochwertige Designs zu erstellen. Bei besonders komplexen Produkten solltest du Tools in Betracht ziehen, die Kund:innen schrittweise durch den Produktanpassungsprozess führen und verfügbare Optionen basierend auf ihrer Kompatibilität mit früheren Auswahlen filtern.
Preisberechnungsfunktionen
Produktkonfigurations-Tools berechnen den Gesamtpreis des Produkts basierend auf den Entscheidungen der Kund:innen. Du kannst zwischen dynamischen und statischen Optionen wählen: Dynamische Tools aktualisieren die Artikelkosten in Echtzeit, während statische Tools ein Angebot als letzten Schritt des Anpassungsprozesses bereitstellen.
Ziehe dynamische Preisgestaltung in Betracht, wenn du möchtest, dass Kund:innen sehen, wie sich ihre Entscheidungen auf den endgültigen Produktpreis auswirken. Ein maßgefertigter Sessel könnte beispielsweise von 800 € auf 1.400 € steigen, wenn die Kundin oder der Kunde Lederpolsterung wählt, aber auf 1.100 € sinken, wenn sie/er auf den mitgelieferten Hocker verzichtet.
Statische Preisgestaltung hingegen verbirgt die Beziehung zwischen einzelnen Auswahlen und dem Gesamtpreis. Händler:innen verwenden sie häufig für komplexere Preisstrukturen. Wenn du ein Angebot bis zum Ende des Prozesses zurückhältst, kannst du vermeiden, dass Verbraucher:innen durch kontraintuitive Preisschwankungen verwirrt werden.
Produktvisualisierungs-Tools
Ein guter Online-Produktkonfigurator hilft Kund:innen, sich vorzustellen, was sie kaufen. Deine Anforderungen hängen davon ab, was du verkaufst: Ein dienstleistungsorientiertes Unternehmen könnte Icons verwenden, um ausgewählte Add-ons darzustellen, während ein gehobener Juwelier in 3D-Produktmodelle und Augmented-Reality-Ansichten investieren könnte.
Wenn das Aussehen ein wichtiges Verkaufsargument für dein Produkt ist, such nach einem Tool, das dynamische Visualisierung unterstützt. Anstatt ein einzelnes finales Vorschaubild zu generieren, aktualisieren diese Tools ein Basisproduktmodell in Echtzeit. Das ermutigt Kund:innen, mit Stilen zu experimentieren, und ermöglicht es ihnen, visuelles Feedback in den Designprozess zu integrieren.
Integrationen
Wähle Produktkonfigurator-Software, die sich in deinen Onlineshop und dein Checkout-System integrieren lässt. Apps wie Custom Product Builder und Kickflip ermöglichen es Shopify-Shops beispielsweise, einfache Anpassungsoptionen anzubieten, während Tools wie Threekit vollständige 3D- und AR-Visualisierungsanpassungen bieten. Such nach Tools, die mit mehreren Plattformtypen kompatibel sind, einschließlich Bestands- und Lieferkettenmanagementsystemen, Customer-Relationship-Management-Tools (CRM) und ERP-Systemen.
Über Anpassungs-Tools hinaus kannst du deinen Produktkatalog auch erweitern, indem du dich mit anderen Shopify-Marken verbindest, um deren Produkte neben deinen individuellen Angeboten zu beziehen und zu verkaufen.
Diese Integrationen können den Verwaltungsaufwand reduzieren, das Bestandsmanagement optimieren und Informationen über Kundenpräferenzen speichern. So kannst du Kundenbestellungen effizient erfüllen und zukünftige Vertriebs- und Marketingmaßnahmen verbessern.
Design-Validierung
Produktkonfiguratoren leiten Kund:innen zu kompatiblen Anpassungen und stellen sicher, dass du die Designs der Kund:innen produzieren kannst. Du kannst Konfigurationsregeln erstellen, wenn du dein Tool einrichtest. Du könntest beispielsweise festlegen, dass ein Hocker drei oder vier Beine haben kann, aber nicht mehr oder weniger – und nicht gleichzeitig drei und vier.
Einige fortgeschrittene Konfiguratoren verwenden auch Produktdaten, um Leistungsprognosen zu erstellen, etwa wie viel Strom ein maßgefertigter Herd pro Jahr verbrauchen wird oder wie viele Tonnen Produkt ein Lagerregal-System tragen kann.
Vorteile der Verwendung eines Produktkonfigurators
- Reduzierte Kaufhürde
- Höhere Kundenzufriedenheit
- Verkürzte Durchlaufzeit
- Gesteigerte operative Effizienz
- Erhöhtes Kundenengagement
Hier sind einige der Möglichkeiten, wie ein Produktkonfigurator einem Unternehmen und seinen Kund:innen zugutekommen kann:
Reduzierte Kaufhürde
Produktkonfiguratoren bieten transparente Preisgestaltung und helfen Kund:innen, maßgefertigte Produkte zu visualisieren – beides Faktoren, die die Kaufhürde senken können. Fortgeschrittene Visualisierungstechniken wie 3D-Produktmodellierung und AR können sich als besonders vorteilhaft erweisen, wenn du Produkte verkaufst, die für bestimmte Räume gedacht sind, gehobene Preise verlangst oder keine Rücksendungen akzeptierst.
Ein Juwelier könnte beispielsweise 3D-Modellierung verwenden, um es einer künftigen Braut oder einem künftigen Bräutigam zu ermöglichen, einen maßgefertigten Verlobungsring aus allen Winkeln zu betrachten. Ein Einrichtungshändler könnte AR nutzen, um Käufer:innen maßgefertigte Möbel in ihren eigenen vier Wänden betrachten zu lassen.
Höhere Kundenzufriedenheit
Untersuchungen zeigen (Link auf Englisch), dass Kund:innen personalisierte Erlebnisse erwarten, dass sie mehr bei den Unternehmen kaufen, die sie anbieten und frustriert sind, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden. Produktkonfiguratoren können die Kundenzufriedenheit steigern, indem sie einen effizienten, benutzerfreundlichen Anpassungsprozess bieten und sicherstellen, dass Kund:innen verstehen, was sie erhalten werden. Sie liefern auch wertvolle Daten über Kundenbedürfnisse und -präferenzen, die du nutzen kannst, um zukünftige Marketingstrategien zu personalisieren.
Verkürzte Durchlaufzeit
Konfiguratoren können den Kaufprozess für maßgefertigte Produkte beschleunigen und dir helfen, mehr Verkäufe abzuschließen und fertige Produkte effizient zu liefern. Ein manueller Prozess erfordert, dass Kund:innen auf Angebote von einer Vertriebsabteilung warten, bevor sie individuelle Bestellungen aufgeben. Angebote können mehrere Tage dauern – genug Zeit, damit Kund:innen die Begeisterung für einen Kauf verlieren oder sich für schnellere Wettbewerber:innen entscheiden.
Produktkonfiguratoren liefern sofortige Angebote und ermöglichen es Kund:innen, Bestellungen unmittelbar aufzugeben. Design-Validierung und automatische Auftragserstellung können auch den Produktionsprozess beschleunigen. Sie helfen dir, kostspielige Fehler zu vermeiden, indem sie das Risiko menschlicher Fehler während des Designprozesses reduzieren und sicherstellen, dass neue Kundenbestellungen sofort in die Produktionswarteschlange gelangen.
Gesteigerte operative Effizienz
Konfiguratoren sparen Zeit und senken Kosten, sodass du deine Unternehmensressourcen besser nutzen kannst. Anstatt ständig an Angeboten zu arbeiten, können sich Vertriebsmitarbeiter:innen auf größere Geschäfts- und Marketingziele konzentrieren, etwa mehr Leads am Anfang des Funnels zu generieren, bestehende Accounts weiterzuentwickeln oder aussichtsreichere Interessent:innen zu verfolgen. Du kannst auch Integrationen nutzen, um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren und Bestandsmanagement und Marketingprozesse zu optimieren.
Erhöhtes Kundenengagement
Neue Designs zu erstellen, macht Spaß. Deshalb gibt es LEGO, Anziehpuppen und scheinbar unendlich viele Fortnite-Skins. Wenn du Kund:innen ermöglichst, mit Designs zu experimentieren, fügst du dem Kundenerlebnis einen Unterhaltungswert hinzu und förderst das Engagement mit deinen Produkten und deiner Marke.
Ein ansprechendes Einkaufserlebnis zu bieten, kann auch Empfehlungen und Mundpropaganda-Marketing fördern. Potenzielle Kund:innen müssen keine aktiven Käufer:innen sein, um positive Assoziationen mit deiner Marke aufzubauen, die später zu Verkäufen führen können. Einige Unternehmen laden Kund:innen auch ein, ihre fertigen Designs in sozialen Medien zu teilen, was die Bekanntheit deiner Marke weiter steigern kann.
Beispiele für effektive Produktkonfiguratoren
Viele E-Commerce-Unternehmen verwenden Konfiguratoren für maßgefertigte oder auf Bestellung gefertigte Produkte. Hier sind zwei Beispiele für Produktkonfiguratoren:
Scout Design Studio
Das in Texas ansässige Scout Design Studio verkauft neue und Vintage-Möbel, Kunst und Beleuchtung aus einem 1.700 Quadratmeter großen Lagerhaus im Dallas Design District. Sein Online-Produktkonfigurator verwendet 3D-Modellierung und dynamische Visualisierung, um Kund:innen die Konfiguration von Produkten aus seiner maßgefertigten Linie Scout Bespoke zu ermöglichen. Der Konfigurator bietet mehrere Produktansichten und hochwertige Bilder für mehr als 20.000 Produktvariationen.
Veneta Blinds
Der australische Jalousien- und Fensterladen-Händler Veneta Blinds bietet maßgefertigte Fensterausstattungen an und ermöglicht es Kund:innen, Elemente wie Materialien, Farben, Montagetyp und Steuerungsmechanismus anzupassen. Das Unternehmen bietet fünf Jalousietype und Größen nach Käuferspezifikationen an und verwendet einen mehrstufigen Produktkonfigurator, um durch Milliarden von Produktvariationen zu navigieren – 744 Milliarden (Link auf Englisch) pro Produkttyp, um genau zu sein.
Der Konfigurator bietet grundlegende Produktvisualisierungen und führt Kund:innen durch einen neunstufigen Entscheidungsprozess, indem er in jedem Schritt relevante Anpassungsoptionen anzeigt. Der Konfigurator zeigt Preisinformationen zweimal an – einmal im Voraus, wobei die Mindestkosten für jeden Jalousietype aufgeführt werden, und erneut in der letzten Phase, nachdem die/der Kund:in genaue Spezifikationen für Höhe und Breite eingegeben hat.
Häufig gestellte Fragen zu Produktkonfiguratoren
Was ist der Unterschied zwischen Produktanpassung und -konfiguration?
Einige Unternehmen unterscheiden zwischen Anpassung und Konfiguration und bezeichnen Produkte mit bereits vorhandenen Anpassungsoptionen als konfigurierbar und Produkte, die nach den Spezifikationen der Kund:innen erstellt werden, als angepasst. E-Commerce-Unternehmen können Website-Produktkonfiguratoren verwenden, um konfigurierbare Produkte zu verkaufen, aber der Verkaufsprozess für vollständig maßgefertigte Produkte beinhaltet typischerweise direkte Kommunikation mit Vertriebsmitarbeiter:innen.
Was ist ein Beispiel für ein Configure-to-Order-Produkt?
Viele Möbelhändler:innen verkaufen konfigurierbare Produkte. Scout Design Studio verkauft beispielsweise konfigurierbare Schreibtische, Betten, Tische, Stühle und Wohnaccessoires und ermöglicht es Kund:innen, Größe, Farbe und Oberflächen anzupassen.
Welche Branchen verwenden Produktkonfiguratoren?
Produktkonfiguratoren sind in Branchen mit variantenreichen Produkten beliebt, darunter die Möbelindustrie, die Automobilindustrie und die Modebranche.





