Ein Unternehmen zu gründen ist aufregend: Du erstellst eine Website, suchst Geschäftspartner:innen, stellst Mitarbeiter:innen ein und entwickelst die Markenidentität deiner Träume. Doch wenn der perfekte Firmenname bereits vergeben ist, kann dieser Schwung schnell ins Stocken geraten und deine Launch-Pläne durcheinanderbringen.
Aber keine Sorge, es gibt einen einfachen, systematischen Weg, um deinen Firmennamen zu prüfen. Hier erfährst du, wie du das herausfindest. Außerdem erwarten dich praktische Tipps, um den passenden Namen für deine Marke auszuwählen.
Was macht einen guten Firmennamen aus?
Ein einzigartiger Firmenname ist der offizielle Titel, unter dem dein Unternehmen auftritt. Er ist mehr als nur ein Etikett. Er prägt den ersten Eindruck und ist ein zentrales Element beim Aufbau von Markenbekanntheit.
Ein guter Firmenname schafft die Balance: Er vermittelt den Zweck deines Unternehmens und ist gleichzeitig so einprägsam, dass er Kund:innen im Gedächtnis bleibt. Häufig entstehen die besten Ideen in einem kreativen Namensfindungsprozess, der Inspiration aus verschiedenen Quellen zieht – etwa aus:
- deinen Produkten oder Dienstleistungen
- deinen Unternehmenswerten und deinem Ethos
- branchenspezifischer Terminologie
- bedeutsamen persönlichen Verbindungen
Arten von Unternehmensbezeichnungen
In Deutschland wird das Namensrecht durch das Handelsgesetzbuch (HGB), das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) sowie die jeweiligen Handelsregistervorschriften geregelt. Wichtig ist, dass der Firmenname bestimmte rechtliche Vorgaben erfüllt. Zum Beispiel darf er nicht irreführend sein, muss zur Unterscheidung geeignet sein und je nach Rechtsform einen Zusatz wie „GmbH“ oder „AG“ enthalten.
Hier ist eine Übersicht, wie verschiedene Unternehmensstrukturen mit der Namensgebung umgehen:
Einzelunternehmen
Ein Einzelunternehmen tritt in der Regel unter dem Vor- und Nachnamen der Inhaber:innen auf. Zusätze sind erlaubt, solange der bürgerliche Name enthalten bleibt (z. B. „Maxime Müller Gartenbau“). Ein Fantasiename allein ist ohne Handelsregistereintrag nicht zulässig.
Personengesellschaften
Eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) muss die Namen aller Gesellschafter:innen enthalten (z. B. „Müller & Schmidt GbR“).
Eine Offene Handelsgesellschaft (OHG) oder Kommanditgesellschaft (KG) benötigt einen unterscheidungskräftigen Namen, der nicht zwingend die Gesellschafter:innen aufführt, aber immer den Rechtsformzusatz tragen muss (z. B. „MS Handelskontor OHG“).
GmbHs
Eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist eine formelle Unternehmensstruktur in Form einer juristischen Person. Sie bietet einen besseren Schutz deines persönlichen Vermögens als ein Einzelunternehmen. Dafür musst du aber auch mehr Vorschriften einhalten. GmbH-Namen müssen in der Regel einzigartig sein, bestimmte eingeschränkte oder anstößige Wörter ausschließen und den Zusatz „GmbH“ oder „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ enthalten.
Aktiengesellschaften
Aktiengesellschaften (AG) sind juristische Personen und rechtlich klar von ihren Aktionär:innen getrennt. Sie können eine unbegrenzte Anzahl an Aktionär:innen haben und unterliegen der Körperschaftsteuer sowie der Gewerbesteuer. Der Firmenname muss den Zusatz „AG“ oder „Aktiengesellschaft“ enthalten.
Lizenzpflichtige Berufe
Für bestimmte Berufe gelten zusätzliche Regeln. So müssen z. B. Anwaltskanzleien, Steuerberatungen oder Arztpraxen Angaben zu den beteiligten Berufsträger:innen enthalten. Zudem sind bestimmte Begriffe wie „Bank“, „Versicherung“ oder „Genossenschaft“ genehmigungspflichtig und dürfen nur mit behördlicher Zustimmung verwendet werden.
Wie du deinen Firmennamen prüfen kannst
- Durchsuche die Marken-Datenbank
- Überprüfe soziale Medien
- Nutze eine Suchmaschine
- Überprüfe Domain-Registrare
- Überprüfe das Handelsregister
Bevor du dein Unternehmen offiziell launchst, solltest du prüfen, dass dein geplanter Firmenname rechtlich unbedenklich ist. Eine gründliche Überprüfung schützt dich vor teuren Konflikten und Verzögerungen beim Launch.
1. Durchsuche die Marken-Datenbank
Eine der größten Gefahren bei der Namenswahl ist eine mögliche Markenrechtsverletzung. Deshalb solltest du zuerst in der kostenlosen Datenbank des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA) nachschauen. Dort kannst du kostenlos prüfen, ob dein gewünschter Name bereits als Marke eingetragen ist. Die Datenbank zeigt sowohl exakte Treffer als auch ähnliche Namen an, die zu Verwechslungen führen könnten. Achte darauf, auch nach möglichen Schreibvarianten oder häufigen Tippfehlern zu suchen. Auch diese können rechtlich problematisch sein, wenn bereits ein:e Markeninhaber:in Schutzrechte geltend macht.
2. Überprüfe soziale Medien
Auch wenn ein Firmenname nicht offiziell als Marke eingetragen ist, kann ein Unternehmen mit großer Online-Präsenz Schutzrechte beanspruchen. Daher solltest du deinen gewünschten Namen auf allen wichtigen Social-Media-Plattformen prüfen: Facebook, Instagram, X (Twitter), LinkedIn, TikTok und YouTube. Ähnliche oder identische Namen können zu Verwechslungen führen und dein Online-Marketing erschweren. Versuche, auf allen Kanälen denselben Benutzernamen zu sichern – eine konsistente Markenidentität über alle Plattformen hinweg ist ein wichtiger Erfolgsfaktor.
3. Nutze eine Suchmaschine
Mach eine gründliche Internetsuche nach deinem gewünschten Firmennamen. Verlasse dich nicht nur auf die erste Ergebnisseite, sondern klicke dich auch weiter durch. Probiere unterschiedliche Schreibweisen und relevante Suchkombinationen aus. Achte besonders darauf, ob bereits Unternehmen in deiner Branche oder Region denselben Namen nutzen. Das kann schnell zu Konflikten führen.
4. Überprüfe Domain-Registrare
Auch wenn du den Namen rechtlich nutzen darfst, solltest du sicherstellen, dass die passende Domain verfügbar ist. Eine eindeutige Webadresse ist entscheidend, um eine starke Online-Marke aufzubauen. Prüfe die Verfügbarkeit deines Wunschnamens über bekannte Domain-Registrare oder nutze Tools wie den kostenlosen Domain-Generator von Shopify.
5. Überprüfe das Handelsregister
In Deutschland werden Unternehmen zentral im Handelsregister geführt. Über das gemeinsame Registerportal der Länder kannst du kostenlos deinen Firmennamen prüfen. Dort findest du aktuelle Informationen zu allen registrierten Unternehmen, inklusive der Firmierung und Rechtsform.
Wenn du planst, bundesweit oder auch international tätig zu sein, lohnt es sich zusätzlich, Handelsregistereinträge in benachbarten Regionen oder Ländern zu überprüfen. In einigen Branchen – etwa im Gesundheitswesen, bei Versicherungen oder in der Finanzdienstleistung – können zudem spezielle Zulassungen oder Bezeichnungen vorgeschrieben sein. Diese solltest du im Vorfeld beachten.
Was tun, wenn dein Firmenname vergeben ist
Wenn dein Wunschname bereits vergeben ist, hast du zwei Möglichkeiten: Entweder du passt den Namen an oder du versuchst, die Rechte daran von den aktuellen Inhaber:innen zu erwerben.
Ändere deinen Firmennamen
Oft reichen schon kleine Anpassungen, um einen eindeutigen und eintragungsfähigen Namen zu schaffen. Du kannst zum Beispiel geografische Angaben hinzufügen („Berlin“, „Bayern“ oder „Nordwest“), deinen eigenen Namen integrieren oder ein beschreibendes Präfix oder Suffix ergänzen. So bleibt das Grundkonzept erhalten, und dennoch unterscheidet sich dein Name klar von bestehenden Einträgen.
Wenn beispielsweise „Urban Bloom Florists“ bereits vergeben ist, könntest du zu „Urban Bloom & Co.“ oder „Urban Bloom Floral Studio“ wechseln. Für einen neuen Namen kannst du Shopifys KI-gestützten Namensgenerator nutzen, der Namen und Domains basierend auf deinem Geschäft, deiner Branche und deiner Markenpersönlichkeit erstellt.
Kaufe den Namen von den Eigentümer:innen
Wenn dein Wunschname bereits von einem inaktiven oder kleineren Unternehmen genutzt wird, besteht die Möglichkeit, die Rechte daran zu erwerben. Recherchiere zunächst die aktuellen Inhaber:innen. Du kannst dafür das Handelsregister, die Datenbanken des DPMA (für Marken) oder Domain-Registrare nutzen. Kontaktiere die Namensinhaber:innen anschließend professionell. Ein freundliches Anschreiben oder eine E-Mail, in der du dein Interesse bekundest, ist meist ausreichend. Erkläre dabei klar, wofür du den Namen nutzen möchtest, und biete eine faire Vergütung an.
Selbst wenn ein Unternehmen inaktiv wirkt, können die Inhaber:innen Pläne für die Zukunft haben oder emotional an den Namen gebunden sein. Wenn du den Erwerb ernsthaft verfolgst, solltest du mit einer Fachkanzlei für Markenrecht zusammenarbeiten. So stellst du sicher, dass die Übertragung rechtssicher erfolgt und du alle relevanten Rechte erwirbst, einschließlich möglicher Markenrechte, Domainnamen und Social-Media-Handles.
Firmenname prüfen: Häufig gestellte Fragen
Warum sollte ich überprüfen, ob mein Firmenname verfügbar ist?
Die Verfügbarkeit deines Firmennamens zu prüfen, spart dir Zeit, Geld und Nerven. So vermeidest du, dass du eine Marke aufbaust, die später rechtlich angefochten wird oder bereits geschützt ist. Ein geschützter Name kann andernfalls zu Abmahnungen oder sogar Gerichtsverfahren führen.
Wo kann ich die Verfügbarkeit von Firmennamen prüfen?
Du kannst die Verfügbarkeit deines potenziellen Firmennamens über verschiedene Quellen überprüfen: die Marken-Datenbank des DPMA, beliebte soziale Medien, Suchmaschinen, Domain-Registrare und das Handelsregister.
Was kostet es, einen Firmennamen zu prüfen?
Eine erste Prüfung ist in der Regel kostenlos. Die genannten Datenbanken und Tools kannst du ohne Gebühren nutzen. Für eine tiefere Analyse oder rechtliche Absicherung lohnt sich jedoch die Zusammenarbeit mit einer Anwältin oder einem Anwalt für Marken- und Unternehmensrecht. Fachleute haben Zugriff auf spezialisierte Datenbanken, kennen mögliche Fallstricke und können dir helfen, Alternativen zu entwickeln, falls dein Wunschname bereits vergeben ist.





